Die Ära von Thomas Tuchel bei Borussia Dortmund begann mit einem glanzlosen Auswärtssieg. Bei seinem Pflichtspiel-Debüt auf der Trainerbank der Westfalen feierte der Nachfolger von Jürgen Klopp im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde für die Europa League einen glücklichen, aber wichtigen 1:0 (1:0)-Erfolg beim österreichischen Bundesligisten Wolfsberger AC. Die Kärtner sind die erste von insgesamt zwei Hürden, die der BVB auf dem Weg in die Gruppenphase nehmen muss.
Im mit 30.250 Zuschauern ausverkauften Wörthersee-Stadion in Klagenfurt sorgte Jonas Hofmann (16.) schon vor der Pause für die hochverdiente Führung des BVB, der jedoch nach dem Wechsel um die gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 6. August zittern musste.
"Das ist der vierte Tag nach dem Trainingslager, deshalb war mir bewusst, dass wir am Ende Stehvermögen brauchen. Besser ist es, mal dreckig 1:0 zu gewinnen, als wenn das alles so glatt läuft. Ich war zufrieden mit der Energie, mit der wir aufgetreten sind. Im Rückspiel werden wir energisch voll auf Sieg spielen", sagte Trainer Tuchel nach dem Spiel.
Bürki steht im Tor
Für Überraschungen sorgte zunächst die Aufstellung: Tuchel nominierte Zugang Roman Bürki für das Tor, zog außerdem Youngster Julian Weigl (19) dem Elf-Millionen-Einkauf Gonzalo Castro für die Startelf vor und berief Hofmann für das Mittelfeld.
Zur Torwart-Diskussion bestätigte der BVB-Coach vor dem Anpfiff, dass die Frage nach der Nummer eins noch nicht entschieden sei, er jedoch beiden Keepern in den Duellen gegen Wolfsberg eine Chance geben will. Im Rückspiel wird folglich Weltmeister Roman Weidenfeller zwischen den Pfosten stehen.
BVB klar Überlegen in Halbzeit eins
Bürki und die 6000 euphorischen BVB-Fans erlebten indes einen vielversprechenden Auftakt, denn Pierre-Emerick Aubameyang verfehlte nach bereits 80 Sekunden das Tor mit einem Kopfball nur knapp. Die Marschroute der Gastgeber war klar, sie suchten ihre Außenseiterchance mit Kontern aus einer massiven Abwehr. Die war jedoch beim schnellen Angriff der Borussen zum 1:0 durch Hofmann nach Vorlage von Henrich Mchitarjan völlig überfordert.
Der BVB war dem österreichischen Bundesligisten bis zur Pause in allen Belangen überlegen, kontrollierte mit großer Passsicherheit das Mittelfeld und strahlte stets Torgefährlichkeit aus. Vier Wochen nach dem Trainingsauftakt präsentierte sich Dortmund bis dahin in beachtlicher Form und ließ bis zur Pause kaum Offensiv-Aktionen der Wolfsberger zu.
Wolfsberg vergibt Hochkaräter
Die erste hochkarätige Chance vergaben die Gastgeber durch Thomas Zündel (61.), nachdem Marco Reus die Vorentscheidung verpasst hatte. Die Borussen wirkten in dieser Phase gegen aufopfernd kämpfende Wolfsberger nicht mehr so konzentriert, und Bürki erhielt Gelegenheit seine Qualitäten zu zeigen. Schließlich musste Mchitajan nach einem Kopfball von Tadej Trdina (70.) sogar auf der Linie klären.
"Es ist noch einmal verdammt knapp geworden. Wir können von Glück sprechen, dass wir nicht noch den Ausgleich kassiert haben", klagte Nationalspieler Ilkay Gündogan.
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